Corona-Pandemie: Starke Logistikbranche steht vor neuen Herausforderungen

Die Corona-Pandemie hat in der Wirtschaft ihre Spuren hinterlassen – hier macht die Logistikbranche keine Ausnahme: Sowohl der Passagier- als auch der Frachtverkehr mussten Einbußen hinnehmen. Während Reisen – und hier vor allem die per Flugzeug – zunächst durch Beschränkungen und Quarantänemaßnahmen fast vollständig eingebrochen waren, kämpfte die Logistik mit Grenzschließungen und -kontrollen, zurückgehender Nachfrage und oft genug auch mit Produktionsstopps. Frank Huster, der Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes Spedition und Logistik, fand klare Worte der Bestätigung und des Ansporns.

Schwieriges 2020 – herausforderndes 2021

Logistik

Wie Huster bestätigte, hatten die Logistikkonzerne zu Beginn des Jahres 2020 mit großen Problemen zu kämpfen: Der Konsum war dramatisch zurückgegangen, was folglich schnell auf den Speditions-, Transport- und Logistiksektor durchschlug. Allerdings waren die Branchen unterschiedlich betroffen. Einerseits wurden und werden Lebensmittel stark nachgefragt, andererseits hatten es Bereiche wie die Automobilbranche ausgesprochen schwer. Im Rückblick lässt sich jedoch festhalten: Die Logistikketten haben insgesamt hervorragend funktioniert, sodass die Versorgung mit Waren des täglichen Bedarfs jederzeit sichergestellt war. Einmal mehr hat diese Krise klargemacht, wie systemrelevant die Logistikbranche insgesamt ist.

 

Auch in der weiteren Entwicklung des Jahres 2020 blieb der Logistik– und Trucking-Subsektor sehr aktiv: Um für alle Fälle gewappnet zu sein, wurden die Warenlager immer wichtiger. Gleichzeitig erlebte der E-Commerce einen enormen Aufschwung, die Angst vor einer Infektion im Einzelhandel und den daraus resultierenden Folgen wie Ladenschließung waren nicht unberechtigt. Das Thema Digitalisierung stand für viele Unternehmen zwangsläufig auf der Tagesordnung. Logistikplattformen gewannen an Bedeutung – und sind doch ebenso wie die Transportbranche davon abhängig, wie schnell sich die unterschiedlichen Hersteller von der Krise erholen und ihre Produktion wieder hochfahren können.

Gute Aussichten für die Logistikbranche

Huster betont, dass die vor einem Jahr realisierten Umsatzeinbrüche und Verluste innerhalb weniger Monate mehr als kompensiert waren. Auch für die Spediteure stellt sich die Zukunft positiv dar, sie erwarten für 2021 einen Zuwachs, auch wenn es noch einige Unsicherheiten gäbe. Alles in allem können die Logistiker stolz darauf sein, dass sie in einer nie zuvor gesehenen Krise ihre Leistungsfähigkeit beweisen konnten. Doch an Zurücklehnen ist nicht zu denken, denn es warten bereits die nächsten Herausforderungen, die es in sich haben: Schon die Umstellung der Fahrzeuge auf alternative Antriebe dürfte sich als Mammutaufgabe erweisen, die viel von der Branche abverlangen wird. Diese leidet jedoch zusätzlich unter dem Mangel an Fachkräften, für den es bislang noch keine Lösung gibt. Angesichts der enormen Leistungen in den vergangenen Monaten wird sich die Branche nun mit aller Kraft diesen Herkulesaufgaben widmen.